Angstzustände und Stress in der Schwangerschaft erhöhen das Risiko für Frühgeburten oder schlimmstenfalls sogar Fehlgeburten. Die Entwicklung des Ungeborenen wird davon beeinflusst, ob die werdende Mutter im Verlauf der Schwangerschaft entspannt und glücklich ist oder eine schwere Zeit mit starken seelischen Belastungen durchmachen muss. Zustände wie Stress, Angst, Glücksgefühle und Zufriedenheit nehmen Einfluss auf viele Vorgänge im Körper der Mutter und wirken damit auch auf das Ungeborene ein. Wenn durch Stress das Herz der Schwangeren schneller schlägt, erhöht sich kurz darauf auch der Herzschlag des Kindes. Ausgeschüttete Stresshormone nimmt das Baby über die Nabelschnur auf.
Für Stress in der Schwangerschaft gibt es zahlreiche Auslöser, dazu gehören Ärger in der Partnerschaft, Hektik in der Familie, Überlastung am Arbeitsplatz oder finanzielle Sorgen. Für die werdende Mutter ist es daher besonders wichtig, die Ursachen bewusst wahrzunehmen. Eine gute Methode ist es, die Stressauslöser in einem Tagebuch festzuhalten und Lösungsansätze zu erarbeiten. Dabei können Schwangere hinterfragen, wann ihre Belastungsgrenze erreicht ist und wie sie Hilfe und Entlastung erhalten können. Schwangere Frauen sollten Forderungen und Ansprüche der Familie oder des Arbeitgebers auch einmal ablehnen. Wichtig sind regelmäßige Erholungspausen im Alltag, etwa ein geruhsamer Spaziergang oder Wellness wie ein entspannendes Bad.
Anzeichen für Stress ernst nehmen
Nicht jede seelische Belastung schadet dem ungeborenen Kind. Ein Wechsel zwischen normaler Anspannung und Entspannung im Alltag ist auch für schwangere Frauen unbedenklich. Um jedoch Risiken zu vermeiden, sollten Mütter jedes Signal ernst nehmen, das auf Überlastung und Unwohlsein hinweist. Bei Schmerzen oder vorzeitigen Wehen ist es oft schon zu spät für den Arztbesuch. Schwangere sollten deshalb auch bei einem vermeintlich leichten, aber dauerhaften Gefühl des Unwohlseins und der Überlastung den Arzt konsultieren oder Rat bei der Hebamme suchen.
In manchen Fällen ist die Stressbelastung bei schwangeren Frauen so hoch, dass sie sich ohnmächtig und hilflos fühlen. Es hilft dann nicht mehr, sich mehr freie Zeit einzuräumen und Pflichten abzugeben. Für werdende Mütter, die unter starkem Stress leiden, gibt es verschiedene Hilfs- und Beratungsangebote. Neben Ärzten und Hebammen helfen Schwangerschaftsberatung und psychosoziale Beratung. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass professionelle Beratungsgespräche das Risiko für Früh- und Fehlgeburten senken können. Des Weiteren helfen diverse Entspannungsverfahren wie Yoga, Autogenes Training und Meditation. Werdende Mütter können auch eine Haushaltshilfe einstellen. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse, wenn ein Attest darüber vorliegt, dass bei der Schwangeren Risiken für eine Fehlgeburt bestehen.
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