Die Gründe, Geld zu sparen, können sehr vielfältig sein. Egal ob es nun kleinere oder größere Anschaffungen sein sollen oder ob Vorsorgemaßnahmen fürs Alter und für Notfälle getroffen werden, immer kommt es darauf an, aktuell Konsumverzicht zu üben und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, in Zukunft über einen größeren Geldbetrag zu verfügen.
Nach dem Zweck des Sparens richtet sich auch die Form der Geldanlage. Es ist nicht unerheblich, ob Sie bereit sind, für eine höhere Rendite eine Zeitlang auf Ihr Geld zu verzichten oder ob Sie Wert darauf legen, dass das Geld ständig verfügbar ist. Auch wenn es inzwischen zahlreiche andere Möglichkeiten gibt, stellt das Sparen auch heute noch die beliebteste Methode dar, bestimmte finanzielle Ziele zu erreichen. Schon Kinder und Jugendliche tun dies, indem sie ihr Taschengeld zurücklegen, um sich bestimmte Kleidungsstücke oder einen Computer leisten zu können.
Zweck des Sparens
Das Sparen kann im wesentlichen unterteilt werden in das Vorsorgesparen, das Zwecksparen und die Vermögensbildung. In den meisten Fällen ist es jedoch nicht möglich, hier eindeutige Grenzen zu ziehen. Wenn Sie zum Beispiel für eine Immobilie sparen, dann kann dies sowohl Zwecksparen als auch Vermögensbildung oder Vorsorgesparen sein. Eine Immobilie stellt eine finanzielle Sicherheit dar, die auch gut als Altersvorsorge eingesetzt werden kann. Ziel des Zwecksparens ist es, aktuell Geld zurückzulegen, um in Zukunft größere Anschaffungen tätigen zu können. Auch dann, wenn Sie für eine Urlaubsreise oder ein neues Hobby sparen, ist dies Zwecksparen.
Vorsorgesparen umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, Geld für Notfälle zurückzulegen. Dazu zählen zum Beispiel Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit. Die Möglichkeiten zum Vorsorgesparen sind sehr vielfältig und können sowohl einfache Sparmaßnahmen als auch den Abschluss spezieller Versicherungen umfassen. Klassische Versicherungen zur Vorsorge sind die Lebens-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung. Unter bestimmten Bedingungen ist auch der Abschluss einer privaten Arbeitslosenversicherung möglich. Darüber hinaus wird auch die Altersvorsorge zum Vorsorgesparen gezählt.
Vermögenssparen hat den alleinigen Zweck, das Eigenkapital zu erhöhen und dabei eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.
Anlagemöglichkeiten für kurzfristiges Sparen
Nicht jeder kann und will lange sparen. Oft ist es wichtig, dass das Geld innerhalb es kurzen Zeitraumes wieder zur Verfügung steht, um bestimmte Konsumwünsche finanzieren zu können. Dennoch ist es auch beim kurzfristigen Sparen wünschenswert, eine möglichst hohe Rendite zu erzielen und dabei das Geld weitgehend sicher anzulegen. Aus diesem Grunde ist es auch hier sehr bedeutsam, welche Form der Anlage gewählt wird. Der Anlagehorizont für kurzfristiges Sparen umfasst einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten.
Ein Tagesgeldkonto ist dafür besonders geeignet. Dieses kann bei nahezu allen deutschen Banken und Sparkassen eröffnet werden und bietet nicht selten eine sehr attraktive Verzinsung. Die tägliche Verfügbarkeit der angelegten Geldbeträge macht das Tagesgeldkonto zusätzlich interessant. Bei vielen Banken wird das Tagesgeldkonto auch in Verbindung mit einem Girokonto angeboten. Dabei ist es durch eine einfache und unkomplizierte Buchung möglich, das Geld, das auf dem Girokonto nicht benötigt wird, auf das Tagesgeldkonto zu transferieren. Tagesgeld ist nicht nur ständig verfügbar, sondern auch täglich kündbar. Dabei muss keine Kündigungsfrist eingehalten werden.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, eine Zeitlang auf einen bestimmten Geldbetrag zu verzichten, dann könnten Sie auch darüber nachdenken, dieses Geld auf einem Festgeldkonto anzulegen. Diese Anlageform eignet sich auch dann, wenn Sie der Bank das Geld nur 30, 60 oder 90 Tage überlassen wollen. Festgeld ist relativ sicher. Schon bei Vertragsabschluss und Kontoeröffnung erhalten Sie eine schriftliche Garantie für einen bestimmten Zinssatz, der sich dann während der gesamten Anlagedauer nicht mehr ändert. Dies ist vor allem durch die Tatsache bedingt, dass Festgeld nicht den marktüblichen Schwankungen auf dem internationalen Geldmarkt unterworfen ist. Deshalb hat diese Form der Geldanlage gerade auch im Zuge der aktuellen Finanzkrise wieder merklich an Bedeutung gewonnen.
Eine klassische Anlageform, die auch heute noch aktuell ist, ist das Sparbuch. Es ist absolut sicher, hat jedoch den Nachteil, dass es nur relativ gering verzinst wird. Die Kündigungsfrist für ein Sparbuch beträgt in den meisten Fällen drei Monate. Diese Frist müssen Sie auch dann einhalten, wenn Sie größere Geldbeträge abheben möchten. Über kleinere Geldbeträge können Sie jedoch täglich verfügen. Die Zinsen werden Ihnen einmal jährlich gutgeschrieben.
Ein Sparbuch ist auch als Sparcard erhältlich. Diese verfügt über eine Geheimzahl, mit der es möglich ist, sowohl an inländischen als auch an ausländischen Geldautomaten Bargeld abzuheben. Überweisungen und Einzahlungen auf die Sparcard können jederzeit getätigt werden. Eine Sparcard ist vor allem auf Reisen lohnenswert, wenn Sie schnell Bargeld benötigen.
Geldmarktfonds sind eine weitere Möglichkeit für eine kurzfristige Geldanlage. Bei diesen Fonds legt das Management das zur Verfügung stehende Geld in fest verzinsliche Wertpapiere an, die nur noch eine kurze Restlaufzeit von höchstens 12 Monaten haben. Neben dem fest vereinbarten Zinssatz sind hier auch Kursgewinne möglich, an denen Sie als Anleger mit beteiligt werden.
Anlagemöglichkeiten für mittelfristiges Sparen
Mittelfristiges Sparen umfasst einen Anlagezeitraum von 3 bis 5 Jahren. Dieser Anlagehorizont wird von vielen Privatanlegern gern gewählt, da er einerseits überschaubar ist, andererseits aber bereits die Chance auf den Aufbau eines nicht unerheblichen Vermögens bietet. Aus diesem Grunde sind viele Sparprodukte der Banken auch auf diesen Anlagezeitraum ausgerichtet.
Hierzu zählen zum Beispiel Termingelder, Festgelder und Sparbriefe. Für alle diese Sparformen ist eine feste Verzinsung, verbunden mit einer genau definierten Laufzeit charakteristisch. Verfügungen über die angelegten Geldbeträge sind in der Regel nicht vor dem Ablauf des Anlagezeitraumes möglich.
Für mittelfristige Sparanlagen kommen auch Wertpapiere infrage. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass Sie vor allem festverzinsliche Wertpapiere wählen, da 3 bis 5 Jahre eine zu geringe Zeit sind, um größere Kursschwankungen auszugleichen.
Anlagemöglichkeiten für langfristiges Sparen
Langfristige Sparformen umfassen einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren. Oft werden sogar noch deutlich längere Zeiträume von 10, 20 oder sogar 30 Jahren gewählt.
Wenn Sie Geld langfristig anlegen möchten, dann sollten Sie dies nur mit Beträgen tun, auf die Sie nicht plötzlich aus Not zurückgreifen müssen. Andernfalls droht hier nicht selten ein erhebliche Zinsverlust.
Mehr noch als bei den kurzfristigen und mittelfristigen Geldanlagen stellt sich bei den langfristigen Geldanlagen die Frage nach der Risikobereitschaft. Wenn Sie grundsätzlich bereit sind, ein hohes Risiko einzugehen, werden Sie zu anderen Anlageentscheidungen kommen, als wenn Sie eher ein konservativer Anlegertyp sind, der großen Wert auf Sicherheit legt und im Zweifelsfall eher auf eine höhere Rendite verzichtet.
Sehr sichere Sparanlagen sind die Sparbriefe der Banken, die für einen Anlagezeitraum von bis zu 10 Jahren ausgelegt sind. Sparbriefe bergen kein Risiko, garantieren eine feste Verzinsung und ermöglichen bereits im Vorfeld eine genaue Planung der künftigen Rendite. Ähnlich wie beim Festgeld wird auch hier die Höhe der Verzinsung bereits bei Vertragsabschluss festgelegt. Sehr sicher sind auch die festverzinslichen Wertpapiere des Bundes.
Wenn Sie bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, könnten Sie in Aktien oder Aktienfonds investieren. Aktienfonds haben den großen Vorteil, dass das Risiko gestreut wird, wodurch auch das Verlustrisiko deutlich sinkt. Manche Aktienfonds investieren nur in eine einzige Branche oder in ein einziges Land, andere investieren in verschiedene Ländergruppen oder in unterschiedliche Branchen. Als Faustregel gilt, dass das Risiko umso größer ist, je spezieller der Aktienfonds ist und umso geringer, je breiter der Fonds gestreut ist. Ein höheres Risiko bietet aber auch immer die Chance auf eine sehr hohe Rendite. Dies ist vor allem bei Aktienfonds der Fall, die in Wachstumsbranchen oder in Schwellenländer investieren.
Wenn Ihnen Aktienfonds zu risikoreich und Sparpläne zu konservativ erscheinen, dann können Sie auch den Mittelweg wählen und zum Beispiel in Immobilien- oder Rentenfonds investieren. Sowohl Aktien- als auch Immobilien- oder Rentenfonds werden zu den offenen Investmentfonds gezählt. Im Gegensatz dazu investieren die geschlossenen Investmentfonds nur in ein einziges Anlageprodukt. Dies kann zum Beispiel ein Haus, ein Boot oder ein Flugzeug sein. Geschlossene Investmentfonds haben Laufzeiten von bis zu 25 Jahren. Eine Anlage in einem geschlossenen Fonds sollten Sie wirklich nur dann in Betracht ziehen, wenn Sie einerseits Ihr Geld über einen sehr langen Zeitraum nicht benötigen, andererseits aber auch bereit sind, ein sehr hohes Risiko einzugehen, denn hier ist durchaus auch die Gefahr eines Totalverlustes für den Fall gegeben, dass das Investitionsobjekt komplett seinen Wert verliert.
Zu den langfristigen Geldanlagen werden auch Versicherungen gezählt, die neben der Absicherung von Risiken einen Vermögensaufbau ermöglichen. In diese Kategorie fällt zum Beispiel die Kapital-Lebensversicherung.
Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, Ihr Geld langfristig auf einem Sparbuch zu belassen. Dies dürfte jedoch wegen der geringen Verzinsung kaum lukrativ sein. Besser ist es da schon, auf das Festgeld zurückzugreifen. Hier werden für langfristige Anlagezeiträume von 5 bis 10 Jahren meist deutlich höhere Zinsen als für kurzfristige Anlagezeiträume gezahlt.
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