Das Heranwachsen eines neuen Lebens im eigenen Körper zu spüren gehört wohl zu den schönsten Erfahrungen der meisten Frauen. Fast täglich werden neue Veränderungen im und am eigenen Körper gespürt und die ersten Bewegungen des eigenen Kindes im Bauch der Mutter werden zu einem einzigartigen Gefühl. Doch jeder Schwangerschaftsverlauf ist anders, und viele Frauen leiden in dieser Zeit an den unterschiedlichsten Schwangerschaftsbeschwerden. Vor allem wenn Frauen das erste mal schwanger werden ist es schwierig diese Schwangerschaftsbeschwerden richtig zu deuten. Diesen Beschwerden kann oft auf einfachste Art und Weise entgegengewirkt werden, ohne den Körper durch Medikamente zu belasten.
- Höfer, Silvia (Autor)
Übelkeit zu Beginn der Schwangerschaft
Zu Beginn der Schwangerschaft und in den ersten drei bis vier Monaten klagen viele Frauen über eine morgendliche Übelkeit. Die Übelkeit am frühen Morgen wird auch oft als erstes Schwangerschaftsanzeichen gedeutet. Experten gehen davon aus das dies auf die Hormonumstellung des Körpers die in den ersten Wochen der Schwangerschaft stattfindet zurückzuführen ist. Das unangenehme Gefühl wird aber in den meisten Fällen nicht von Brechreiz oder Erbrechen begleitet. Auch durch Sorgen, Nöte und Ängste, besonders bei Erstgebärenden, kann diese Übelkeit ausgelöst werden. Werden die Schwangerschaftsbeschwerden allerdings durch häufiges Erbrechen begleitet, sollte vorsorglich der Frauenarzt konsultiert werden.
Mit vielen einfachen Mitteln können schwangere Frauen dieser Übelkeit entgegenwirken, ohne den Körper unnötig zu belasten. Der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sollte zum Wohle des heranwachsenden Kindes selbstverständlich sein. Schwangere Frauen sollten den Tag ruhig beginnen. Nach dem Aufwachen ist es besser noch ein paar Minuten liegen zu bleiben, um den Kreislauf zu stabilisieren. Wird die Übelkeit nach dem morgendlichen Kaffee bemerkt, kann der Tag mit einer Tasse Tee begonnen werden. Viele Frauen haben während der Schwangerschaft ein verändertes Geruchs- und Geschmacksempfinden. Speisen oder Getränke aber auch Gerüche die eine Übelkeit hervorrufen sollten besser in der ersten Zeit vermieden werden.
Auch Kopfschmerzen, Schwindel und Muskelkrämpfe sind keine Seltenheit
Häufig leiden viele Frauen während der Schwangerschaft an Kopfschmerzen, die selten auch migräneartige Zustände annehmen können. Ursachen können hierfür mangelnde Flüssigkeitsaufnahme und zu geringe Frischluftzufuhr sein. Die Kopfschmerzen sollten wenn möglich ohne Medikamente beseitigt werden. Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol können nach der Geburt des Kindes zu Asthma und weiteren chronischen Atemwegsbeschwerden führen. Viel Flüssigkeit, am besten Mineralwasser ohne Kohlensäure, verdünnt das Blut und versorgt den Körper mit wichtigen Mineralien. Spaziergänge an frischer Luft, Schwimmen und leichter Sport können bei Kopfschmerzen auch sehr hilfreich sein.
Schwindelgefühle am Morgen aber auch tagsüber liegen oft am niedrigen Blutdruck schwangerer Frauen. Nach dem Aufwachen sollten Schwangere daher einige Minuten auf dem Bett liegen bleiben, bis der Kreislauf in Schwung gekommen ist. Hier hilft auch ein Glas Wasser, ein wenig Obst oder ein Müsliriegel zur Beseitigung oder Eindämmen des Schwindels. Obst und Müsli enthalten Fruchtzucker, die den meist niedrigen Blutzuckerspiegel der Frauen erhöhen. Schwangere Frauen sollten sich tagsüber auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt, ausgewogen und gesund ernähren. Zu jeder eingenommenen Mahlzeit darf ein Glas Wasser nicht fehlen. Schwindelgefühle können auch in den letzten Schwangerschaftsmonaten und kurz vor der Geburt auftreten. Bedingt durch das Wachstum und die Bewegungen des Babys im Mutterleib werden oft Blutgefäße und Venen kurzfristig abgedrückt und die Blutzufuhr unterbrochen. Zum Schlafen ist es daher empfehlenswert sich nicht mehr auf den Rücken zulegen. Eine bequeme Seitenlage zur Nachtruhe oder für die Ruhephasen am Tag ist in diesem Abschnitt der Schwangerschaft der Rückenlage vorzuziehen.
Häufig treten im letzten Drittel der Schwangerschaft Beschwerden wie Muskelkrämpfe in Waden oder Oberschenkeln auf. Da das heranwachsende Kind einen erhöhten Vitamin- und Mineralstoffbedarf hat, werden die Reserven der Mutter aufgebraucht. Die Krämpfe werden meist durch Magnesiummangel hervorgerufen und können durch eine gesunde ausgewogene Ernährung ausgeglichen werden. Viel Obst und Wasser, auch zwischendurch zugeführt, gleichen diesen Mangel oft wieder aus. Vor der Einnahme von Vitaminpräparaten oder Medikamenten gegen Krämpfe sollte in jedem Fall der Arzt konsultiert werden.
Bei „müden“ Beinen, Krampfadern und Wassereinlagerungen können Kompressionsstrümpfe die Beschwerden lindern und das in der Schwangerschaft erhöhte Thromboserisiko senken.
Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden
Rückenschmerzen treten bei schwangeren Frauen in fast jeder Phase der Schwangerschaft auf. Schon zu Beginn bewirken hormonelle Veränderungen das Aufweichen der Knochen in der Beckenstruktur der Frau. Die Körperhaltung verändert sich zur Mitte der Schwangerschaft. Mit dem Anwachsen des Bauches wird das Gewicht beim Gehen anders verteilt und der sogenannte Schwangerengang entsteht. Viele Frauen neigen dazu, das Mehrgewicht durch ein ausgeprägtes Hohlkreuz auszugleichen. Auch die Schlafgewohnheiten verändern sich und die ungewohnte Lage kann Verspannungen und Schmerzen verursachen. Kurz vor der Geburt dreht sich das Kind und kann auf den Ischiasnerv drücken, was auch zu Rückenschmerzen führen kann.
In der Schwangerschaft können diese Beschwerden durch zahlreiche Maßnahmen gelindert werden. Massagen entspannen und lindern die Rückenbeschwerden auf eine natürliche Weise. Gymnastik und leichter Sport kräftigen die Rückenmuskulatur und hilft Verspannungen zu lösen. Auch Schwimmen ist in der Schwangerschaft ein nützliches Mittel, um den Rückenschmerzen entgegen zu wirken. Schwangere Frauen können auch bis kurz vor der Geburt zum Schwimmen ein Hallenbad aufsuchen. Wer nicht schwimmen gehen möchte, kann mit einem wohltuenden Entspannungsbad zur Linderung der Schmerzen beitragen.
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