Jede Frau, die sich ein Kind wünscht, hält nach ihnen Ausschau: Nach den Anzeichen für eine mögliche Schwangerschaft. Doch gerade bei einem starken Kinderwunsch können Körper und Psyche auch Signale vortäuschen, die keine tiefere Bedeutung haben. Deshalb werden mögliche Symptome für eine Schwangerschaft in sichere und unsichere Schwangerschaftsanzeichen unterteilt. Doch ab wann kann eine Frau während ihres Zyklus überhaupt nach Schwangerschaftsanzeichen Ausschau halten?
Ein guter Grund, einen Schwangerschaftstest durchzuführen, ist das Ausbleiben der monatlichen Regel. Falls sich ein befruchtetes Ei in der Gebärmutter eingenistet hat, wird die Gebärmutterschleimhaut nicht wie sonst mit der monatlichen Blutung abgestossen, denn sie wird benötigt, um den eingenisteten Embryo zu schützen. Doch für das Ausbleiben der Regel muss nicht immer eine Schwangerschaft die Ursache sein: Häufig verschiebt sich die Regel auch aufgrund hormoneller Schwankungen um ein paar Tage. Bleibt sie länger aus, könnte eine Erkrankung wie beispielsweise eine Eierstockzyste der Grund dafür sein. Bleibt die Regel mehrere Tage aus, sollte aber in jedem Fall ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Als ein recht sicheres Schwangerschaftsanzeichen gilt auch eine erhöhte Basaltemperatur in der Zeit der ausbleibenden Regel. Nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur, die morgens nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen gemessen wird, um etwa 0,5 bis 0,7 Grad an. Kommt die Regel nicht und liegt die Basaltemperatur mehr als vier Tage bei 37 Grad und darüber, ist eine Schwangerschaft sehr wahrscheinlich. Das Hormon Progesteron, das wichtig für die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft ist, hält die Körperkerntemperatur hoch. Sinkt die Basaltemperatur jedoch plötzlich ab, kann eine Frau mit dem baldigen Eintreten der Regel rechnen.
Typische Schwangerschaftsbeschwerden oder andere Ursachen?
Bereits zum Zeitpunkt der ausbleibenden Regel kann es in der Frühschwangerschaft zu Schmerzen in der Brust oder Brustspannen kommen. Die Brust nimmt an Volumen zu und häufig verfärben sich die Brustwarzen dunkel. Dies ist im Fall einer Schwangerschaft so, weil sich die Brust auf die Stillzeit vorbereitet. Das Hormon Prolaktin wird vermehrt ausgeschüttet und einige Monate später kann es sein, dass die Brust bereits etwas Vormilch – das so genannte Kolostrum – absondert. Brustspannen zählt aber nicht zu den sicheren Schwangerschaftanzeichen, da dies auch ein typisches Symptom für das baldige Eintreten der Regel sein kann.
Eines der im Volksmund bekanntesten Schwangerschaftsanzeichen sind wohl Heißhungerattacken: Hat eine Frau mitten in der Nacht plötzlich Lust auf Essiggurken mit Nutella, kann dies auf eine Schwangerschaft hindeuten. Denn die hormonelle Umstellung macht dem Körper zu schaffen und er reagiert mit Heißhunger auf die Veränderungen. Es kommt auch oft vor, dass schwangere Frauen bislang gerne verzehrte Lebensmittel wie Fleisch oder bestimmte Soßen plötzlich abstoßend finden und Gelüste auf ganz andere Nahrungsmittel bekommen und Kombinationen wie Sachertorte mit Leberwurst lieben. Heißhunger kann aber auch viele andere Ursachen haben: Stress oder einen Mangel an bestimmten Mineralstoffen beispielsweise.
In der Frühschwangerschaft – meist ab der 5. bis 7. Woche – haben viele Schwangere mit der morgendlichen Übelkeit zu kämpfen. Wacht eine Frau allmorgendlich auf und verspürt eine Übelkeit, die vor allem von Kaffeeduft oder dem Geruch diverser Lebensmittel verursacht wird, kann dies als ein Schwangerschaftsanzeichen gewertet werden. Die für eine Schwangerschaft typische Übelkeit tritt in den meisten Fällen morgens auf und wird häufig von Erbrechen begleitet. Die Übelkeit kann aber auch zu jeder anderen Tageszeit auftreten. Meist kommt und geht sie wieder und hält nicht dauerhaft an. Manche Frauen beklagen, dass die Übelkeit sie während der gesamten Schwangerschaft begleitet hat, andere berichten, dass sie nach dem vierten Monat keinerlei Probleme mehr damit hatten.
Da Übelkeit auch viele andere Ursachen haben kann, zählt sie ebenfalls nicht zu den sicheren Schwangerschaftsanzeichen.
Der Schwangerschaftstest bringt Klarheit
Neben Übelkeit gehören auch Schwindel und Kreislaufprobleme zu den Schwangerschaftsanzeichen. Sie resultieren ebenfalls aus der Hormonumstellung. Zudem vergrößert sich während der Schwangerschaft das Blutvolumen um ein bis zwei Liter.
Viele Schwangere klagen zu Beginn ihrer Schwangerschaft zudem entweder über Verstopfung oder aber Durchfall. Verdauungsprobleme allein können natürlich nicht als ein sicheres Schwangerschaftsanzeichen gewertet werden, aber in Kombination mit anderen typischen Schwangerschaftsbeschwerden ist eine Schwangerschaft schon wahrscheinlicher.
Ein sicheres Anzeichen bringt letztlich der Schwangerschaftstest, der bequem zuhause durchgeführt werden kann. Fällt der Schwangerschaftstest positiv aus, bedeutet dies, dass der Körper das Hormnon HcG produziert, das benötigt wird, um eine Schwangerschaft aufrecht zu erhalten. In den ersten Wochen einer Schwangerschaft verdoppelt sich der HcG-Wert alle zwei Tage. Bei einem positiven Schwangerschaftstest sollte als nächster Schritt ein Termin beim Frauenarzt vereinbart werden. Der Frauenarzt kann die Schwangerschaft bestätigen und Ihnen einen Mutterpass aushändigen, der für den weiteren Schwangerschaftsverlauf sehr wichtig ist. Manchmal hat ein positiver Test allerdings auch andere Ursachen, wie beispielsweise eine Eileiterschwangerschaft. Bei einer Eileiterschwangerschaft hat sich das Ei nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter eingenistet und ist nicht lebensfähig.
Zu den sicheren Anzeichen einer Schwangerschaft zählt ein Ultraschallbild, das die Fruchthöhle mit Embryo und Dottersack zeigt. Solche Aufnahmen werden in der 6. Schwangerschaftswoche gemacht, zuvor ist meist nur eine hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut auf dem Ultraschall zu sehen. Wenig später hört der Arzt bei der Folgeuntersuchung den Herzschlag des Embryos – ebenfalls ein sicheres Schwangerschaftsanzeichen.
Und wenn Sie ab dem fünften oder sechsten Monat die ersten Kindsbewegungen spüren, können Sie absolut sicher sein, dass eine Geburt in nicht allzu ferner Zukunft bevorsteht.
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