Nierenstau in der Schwangerschaft, die sogenannte Hydronephrose, ist überaus häufig und betrifft die Schwangeren hauptsächlich im dritten Trimenon. Dennoch kann es in allen Phasen der Schwangerschaft zu einem zunächst unbemerkten, weil schmerzfreien Nierenstau kommen. Die Hormonumstellung und vor allem das vermehrte Progesteron schwächen die Harnleiter. Sie weitet sich und lässt es zu, dass der Urin von der Blase zurück in die Nieren fließt. Weil das Ausscheidungsorgan eigentlich Schadstoffe und Gifte abtransportieren und den Flüssigkeitshaushalt steuern soll, kommt es zu einer Ausbeulung der Nieren. Die Schadstoffe schädigen die Schleimhäute und lagern sich ab. Betroffene klagen lediglich über einen ziehenden Schmerz an den Seiten und am Rücken. Hat sich eine Infektion gebildet, geht jene mit Fieber und zunehmenden Schmerzen einher. Dies ist der Moment, da viele werdende Mamas den Nierenstau in der Schwangerschaft erst bemerken. Damit es nicht soweit kommt, sollten Sie Ihr Wasserlassen beobachten und kontrollieren, ob die ausgeschiedene Menge mit der getrunkenen kompatibel ist.
Hydronephrose in der Spätschwangerschaft
Das Baby im mütterlichen Bauch wächst stetig heran und beansprucht immer mehr Platz. Mit Tritten und Körperdrehungen beweist es der Mama seine Existenz. Viele Frauen, gerade solche mit starkem Kinderwunsch freuen sich, bezeugt ein aktives Kind doch dessen Gesundheit. Allerdings kann der kindliche Bewegungsdrang auch Schuld daran tragen, dass die Harnleiter abgeklemmt wird. Der Urin kann nicht mehr gen Blase fließen und strömt ins Nierenbecken aus. Wer schon vor der Schwangerschaft von Blasenentzündungen geplagt war, hat eine höhere Chance auch nun darunter zu leiden. Die Gabe von Antibiotika in der Schwangerschaft wird von Ärzten zwar auf ein Minimum reduziert, doch bleibt sie in einem solchen Fall unvermeidbar. Müdigkeit, Fieber und Symptome ähnlich einer Erkältung machen sich breit. Handeln Sie rasch und verhindern Sie dadurch eine extrem schmerzhafte sowie langwierige Nierenbeckenentzündung. Sie wäre die logische Konsequenz eines unbehandelten Nierenstaus.
Behandlungsmöglichkeiten
Besteht der Verdacht auf einen Nierenstau in der Schwangerschaft, hat sich die Frau einer Ultraschalluntersuchung zu unterziehen. Die strahlenfreie und risikolose Methode kennen viele Mütter vom Gynäkologen her. Hat der Mediziner Ausbuchtungen in den Nieren entdeckt, gibt eine Blutabnahme Auskunft über die Intensität der Hydronephrose. Besteht bereits eine Harnwegsinfektion, bekommt die Mutter einen Entzündungshemmer für Schwangere verschrieben. Auf Schmerzmittel wird zumeist verzichtet, würden sie doch eventuell das ungeborene Leben schädigen. Es besteht die Möglichkeit, sich eine Schiene einsetzen zu lassen, die für den reibungslosen Abtransport des Urins sorgt. Doch jeder Fremdkörper birgt die Gefahr einer Infektion. Daher sollten Sie genau die Vor- und Nachteile eines solchen Eingriffs abwägen.
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