Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft kennt jede Schwangere. Sie werden durch die natürlichen Veränderungen des Körpers hervorgerufen, treten allerdings in unterschiedlicher Intensität auf. Sie ohne Medikamente zu besiegen ist in der Regel kein großes Problem.
Wodurch entstehen die Kreislaufprobleme?
Sofern nicht bereits Erkrankungen wie Hypertonie, Hypotonie, Übergewicht oder Diabetes vorhanden sind, die sich in der Schwangerschaft verschlimmern und so den Kreislauf beeinflussen, treten Kreislaufprobleme auch bei ansonsten gesunden Schwangeren auf. Sie äußern sich häufig durch Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwäche, Schweißausbrüche. All dies kann durch zu große Hitze, aber auch Stress noch verschärft werden. Tritt eine Ohnmacht auf, sollte die Schwangere in stabile Seitenlage gebracht und der Notarzt gerufen werden. In allen anderen Fällen darf durchaus zunächst auf bewährte Hausmittel zurückgegriffen werden.
Die Ursachen sind je nach Status der Schwangerschaft durchaus unterschiedlich. Zu Beginn, im ersten Trimester, erhöht sich das Blutvolumen im Körper der Mutter, gleichzeitig wird das Blut dünner. Beides geschieht, um die Plazenta optimal zu versorgen. Der Körper erbringt jetzt Hochleistungen und der Kreislauf kann darunter und auch um der Hormonumstellung leiden. Im zweiten Trimenon fühlen die meisten Frauen sich wohler als in den ersten drei Monaten. Dennoch erbringt der Körper auch jetzt beeindruckende Leistungen. Puls- und Atemfrequenz der Mutter steigen an und der Kreislauf wird sehr gefordert. Im dritten und letzten Trimester nimmt das Baby viel Platz ein und drückt auf innere Organe oder Blutgefäße. Auch Wasseransammlungen im Körper belasten den Kreislauf zusätzlich. All das ist völlig normal, sollte aber dennoch mit dem Gynäkologen besprochen werden.
Ungefährliche Mittel gegen die Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft
Das beste Mittel ist Vorbeugung, damit die Beschwerden gar nicht erst auftreten. Die Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, aber die Mutter sollte sich dennoch bewusst sein, dass ihr Körper nun Hochleistungen vollbringen muss und daher Ruhepausen sowie ausreichend Schlaf enorm wichtig sind. Andererseits braucht er ausreichend Bewegung, damit der Körper gesund und der Kreislauf in Schwung bleibt. Wer vorher schon Sport betrieb, kann diesen beibehalten, ansonsten empfehlen sich Ausdauersportarten wie Radeln, schnelles Spazierengehen oder Schwimmen. Die Ernährung muss nicht unbedingt komplett umgestellt werden, es sollte aber doch auf möglichst gesunde und vitaminreiche Verpflegung geachtet werden.
Schon morgens beim Aufstehen empfiehlt es sich, Wasser oder Apfelschorle zu trinken, um den Kreislauf mild in Schwung zu bringen. Zusätzlich sollte die Mutter im Laufe des Tages mindestens 2 Liter Wasser zu sich nehmen. Ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor sind neben Arbeit in Beruf und Familie die wohlmeinenden Menschen, die die Schwangere auf vielfältige Art unter Druck setzen, sei es durch Horrorgeschichten über den Geburtsvorgang oder gute Ratschläge für die perfekte Schwangerschaft. Beides sollte so gut wie möglich ignoriert werden, denn auch psychischer Stress belastet den Kreislauf.
Sind bereits Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft aufgetreten, sind die einfachsten Maßnahmen folgende: bei Schwindel sofort hinsetzen, Beine hochlegen oder auf die Seite legen. Ein Glas Wasser trinken. Ein Stück Obst oder Traubenzucker essen, um den Blutzuckerspiegel anzuheben, es sei denn, es läge eine Gestationsdiabetes vor. Eine Tasse Bouillon trinken. Pfefferminztee in Milch statt Wasser aufkochen und in kleinen Schlucken trinken. Auch Salbeitee, Rosmarintee und Walnüsse sollen bei Kreislaufproblemen helfen. In letzterem Fall sollte allerdings die Allergiesituation abgeklärt werden. Bei anhaltenden oder schwereren Kreislaufschwierigkeiten sollte der Arzt konsultiert werden. Auf keinen Fall sollten Medikamente ohne Rücksprache mit ihm angewendet werden.
Add comment