Nicht nur überforderte Eltern profitieren von Hilfen zur Erziehung, sondern auch Väter und Mütter, die mit ihrem Nachwuchs gut zu Recht kommen. Verschiedene Ratgeber oder auch Erziehungsseminare und -beratungsstellen unterstützen Eltern dabei, ihre Kinder zu verstehen und in ihrer Entwicklung optimal zu fördern. Sie liefern wichtige Hintergrundinformationen über die seelischen und körperlichen Besonderheiten in jeder Phase des Heranwachsens, vom Säuglings- bis zum Jugendalter. Auf dieser Basis geben sie Tipps und Hinweise, wie die altersgerechte Erziehung am besten gelingt. Hilfen zur Erziehung liefern wichtige Denkanstöße, die Eltern dazu dienen, ihr Verhalten gegenüber den Kindern zu hinterfragen und gegebenenfalls anders zu gestalten.
- Hammer, Richard (Autor)
- 308 Seiten - 09/01/2015 (Veröffentlichungsdatum) - Bildungsverlag EINS (Herausgeber)
Bei kleinen Kindern liegt der Fokus der Erziehungsunterstützung häufig auf praktischen Aspekten. Es geht dabei um konkrete Fragen, wie zum Beispiel das Schlafverhalten oder die Erziehung zur Sauberkeit. Je praxisorientierter die Darstellung der Erziehungsschwierigkeiten und der entsprechenden Lösungsvorschläge ausfällt, desto wertvoller sind die Erziehungstipps. Auch Kinderärzte sowie Erzieherinnen in Kindertagesstätten und Kindergärten können aufgrund ihrer fundierten theoretischen Ausbildung und ihrer umfangreichen Erfahrung Eltern wertvolle Hilfen zur Erziehung geben. Diese Ansprechpartner wissen insbesondere, welche Entwicklungsprozesse in welchem Alter ablaufen. Aus diesem Grund können Sie Eltern hervorragend ein Feedback über den Entwicklungsstand der Kinder geben und auf eventuell bestehende Defizite hinweisen.
Unterstützung bei der Erziehung von schwierigen Kindern
Eltern, deren Söhne und Töchter massive Probleme im Kindergarten oder in der Schule haben, benötigen Hilfen zur Erziehung, die über die oben dargestellte Unterstützung hinausgehen. Auf eine solche Hilfe haben die Eltern dann einen Rechtsanspruch. Fachleute in Jugendämtern unterstützen sie mit Rat und Tat. Dabei bieten die Mitarbeiter dieser Institutionen Hilfe im Alltag an, zum Beispiel durch eine Familienpflegerin, die regelmäßig in die Familie kommt und die Eltern bei ihrer Erziehung unterstützt. Auch umfangreiche Gesprächsangebote gehören zu den kostenlosen Leistungen des Jugendamts, die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern wahrnehmen können. Oftmals hilft schon das Diskutieren der Schwierigkeiten mit einem unabhängigen Fachmann entscheidend weiter, um Erziehungsprobleme zu bewältigen.
Für sehr schwer erziehbare Kinder existieren weitere Möglichkeiten, ihre Entwicklung so zu fördern, dass sie zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Wenn Eltern ständig an ihre Grenzen kommen und mit der Erziehung langfristig überfordert sind, kann auch eine vorübergehende oder dauerhafte Unterbringung der Kinder in einer erzieherischen Einrichtung, wie zum Beispiel einem Internet oder einer Jugend-WG sinnvoll sein. Vor einem derartig weitreichenden Schritt sollten Väter und Mütter unbedingt Rücksprache mit Lehrern, Erziehern und Mitarbeitern von Beratungsstellen halten. Häufig bietet die räumliche Trennung vom Elternhaus eine Entwicklungschance für die Jugendlichen, die sie in dieser Form zuhause nicht haben.
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