Viele Frauen leiden darunter, dass sie wegen Endometriose den Kinderwunsch nicht verwirklichen können. Etwa 10 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter sind von dieser Krankheit betroffen. Bei ihnen bildet sich an verschiedenen Stellen im Körper Gebärmutterschleimhaut, etwa in der Blase, im Bauchraum, im Darm oder an den Eierstöcken. Die so entstandenen Gewebenester werden wie die Gebärmutter von den Geschlechtshormonen beeinflusst, so dass sie zyklisch bluten. Außerhalb der Gebärmutter sind die Schleimhautfetzen allerdings nicht zum Abbluten in der Lage. Sie vergrößern und entzünden sich und lassen Narben zurück. Dadurch stören sie die Funktionen von Eierstöcken und Eileiter, behindern Eisprung und Eireifung und verhindern somit eine Schwangerschaft.
- Giese, Nora (Autor)
- 96 Seiten - 01/17/2018 (Veröffentlichungsdatum) - Müller & Steinicke (Herausgeber)
Therapiemöglichkeiten bei Endometriose
Endometriose wird meist viel zu spät erkannt, weil die Diagnostik schwierig und riskant ist. Bei unerfülltem Kinderwunsch in Kombination mit heftigen Schmerzen, die besonders während der Regelblutung auftreten, ist ein Besuch beim Frauenarzt ratsam. Er kann die Krankheit mit Hilfe einer Bauchspiegelung diagnostizieren und behandeln. Dabei führt er zunächst Untersuchungen bei der Bauchhöhle durch. Durch kleine Schnitte in der Bauchdecke entnimmt er mit speziellen Instrumenten Gewebeproben und entfernt die überflüssigen Schleimhautinseln. Oft ist der Chirurg jedoch nicht in der Lage, sämtliche Endometrioseknoten zu entfernen. In diesem Fall führt er eine Hormonentzugstherapie durch, welche die restlichen Krankheitsherde eliminiert und die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht.
Einige Frauen werden auch nach erfolgreich abgeschlossener Endometriosebehandlung nicht schwanger. Gründe können weitere Fruchtbarkeitsprobleme, Zeugungsschwierigkeiten beim Partner oder fortgeschrittenes Alter sein. Doch auch für diese Frauen gibt es Chancen, trotz Endometriose den Kinderwunsch zu verwirklichen. Die moderne Medizin hält verschiedene Kinderwunschtherapien bereit. Dazu gehört die Insemination, bei welcher das Sperma des Partners in die Gebärmutter eingepflanzt wird. Eine weitere Methode ist die Zeugung im Reagenzglas mit dem darauf folgenden Transport der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Auch eine Therapie mit Intralipid kann eine Schwangerschaft begünstigen.
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