Im 41. Jahrhundert haben die Menschen andere Probleme als den Klimawandel auf der Erde. Sie besiedeln unzählige Planeten der Milchstraße und haben sich sogar über unser reales Universum hinaus in den Hyperraum, das Warp, ausgedehnt. Raum und Zeit existieren hier nicht, damit gelten auch keine uns bekannten Naturgesetze. Das Szenario von Warhammer 40.000 oder kurz Warhammer 40k lässt Star Trek und Star Wars verblassen, allenfalls die ausgefeilte Foundation Trilogie von Isaac Asimov kann in ihrer Konzeption mit WH40k mithalten.
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Mehr als nur ein Brettspiel
Wer einmal der Faszination von Warhammer 40k erlegen ist, wird schwer wieder davon loskommen. Und Achtung – wir reden hier nicht von einem der unzähligen Computerspiele, die in einer dystopischen Zukunft spielen. Zwar gibt es auch Adaptionen in der digitalen Welt. 2021 erschienen beispielsweise das Strategiespiel Warhammer 40.000 – Last Crusade sowie der Ego-Shooter Necromunda – Hired Gun. Die eigentliche Faszination geht von einem klassischen Brettspiel oder, wie man heute sagt, Tabletop Game, aus. Der britische Spielehersteller Games Workshop bietet Geländeteile und Figuren im Maßstab von etwa 1:60 an.
Wer WH40k als Hobby betreibt, gibt sich aber mit der Grundausstattung nicht zufrieden. Fertigkeiten im Bau von Modelleisenbahnen helfen sehr, wenn es darum geht, Landschaften in fernen Welten als Warhammer-Spielfeld entstehen zu lassen. Eine große Maker-Szene hat sich zur Aufgabe gemacht, die gekauften Figuren mit Anbauteilen zu veredeln oder gar komplett selbst zu erschaffen. Modelliermasse und ganz fortschrittlich der 3D-Drucker sind ihre Schöpfungswerkzeuge.
Regelbücher und Romane
Bei so viel Kreativität wird das eigentliche Spielen fast zur Nebensache. Wie der Name vermuten lässt, geht es um Schlachten. Das Imperium der Menschheit muss sich wehren gegen die Götter des Chaos, gegen Eldar und Dark Eldar, deren Name nicht zufällig an die Elben aus Tolkiens Mittelerde-Romanen erinnern, und auch die Orks sind Fans von „Herr der Ringe“ nicht unbekannt. Necrons haben sich von Wesen aus Fleisch und Blut zu Stahlskeletten entwickelt, Tyraniden sind Insektenwesen von außerhalb unserer Galaxie, und das junge Volk der Tau konnte abgeschieden von anderen Rassen modernste Kampftechnologie entwickeln.
Die erste Variante von Warhammer 40k stammt aus dem Jahr 1987. Der Spieleautor Rick Priestley konzipierte Warhammer als Inszenierung kleiner Schlachten zwischen zunächst gleich starken Armeen, sodass Strategie und Taktik ausschlaggebende Erfolgsfaktoren sind. Zusätzliche Regeln und immer wieder neue Hintergrundinformationen zum Warhammer Universum mündeten in umfassenden Regelwerken. 2020 erschien bereits die neunte Edition.
Es gibt unterschiedliche Szenarien, aber die grundlegende Spielidee mit abwechselnden Aktionen der Spieler in einer Runde und einer Entscheidung meist per Würfel ist im Wesentlichen identisch. Regelkenntnis ist das eine – aber wer vollständig in die Welt von morgen eintauchen will, muss auch die Romane lesen, die die Figuren ebenso zum Leben erwecken wie ein spannender Spielverlauf. Seit 1990 erscheinen die Bücher, auf knapp zwanzig davon kann sich auch der deutschsprachige Leser freuen.
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