Versicherungen für E-Auto: umfassendere Deckung, trotzdem Rabatt

Green & social – das sind Attribute, mit denen sich auch Versicherungen gern schmücken. Eine Möglichkeit, sich an Energiewende und Nachhaltigkeitsoffensive zu beteiligen, ist die Unterstützung der Elektromobilität durch besondere Versicherungskonzepte. Das ist nicht nur ein Marketing-Gag für Werbung und Geschäftsbericht. In der Kaskoversicherung ist eine angepasste Deckung sinnvoll.

Kein Handlungsbedarf in der Haftpflichtversicherung

Die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung (KH) kümmert sich um Schäden, die anderen in Zusammenhang mit dem versicherten Fahrzeug entstehen. Du denkst vermutlich zuerst an einen (mit )verschuldeten Unfall. Aber auch andere Ereignisse sind durch die KH abgedeckt. Zum Beispiel, wenn das Elektroauto in der Tiefgarage geladen wird und durch einen technischen Defekt Feuer fängt. Den Schaden am Auto zahlt die Kaskoversicherung – dazu später mehr. Aber der oder die Feuerversicherer des Gebäudes bzw. der Wohnungen werden beim KH-Versicherer Regress nehmen. Solche Schäden können in die Millionen gehen. Die KH kommt dafür auf, auch ohne ein Verschulden und auch unabhängig von der Antriebsenergie des Autos. Als Halter haftest du aus der sogenannten Betriebsgefahr. Das gilt beim E-Auto genauso wie beim Verbrenner.

Kaskoversicherung mit zusätzlichen Elementen

Die Kaskoversicherung (Fahrzeugversicherung) ist für den Schaden am versicherten Auto zuständig. Die Teilkasko (TK) versichert Risiken wie Brand, Naturgefahren, Diebstahl, Glasbruch und Wildunfälle. In der Vollkasko (VK) kommen böswillige Beschädigungen (Vandalismus) und selbst verschuldete Kollisionen hinzu. Beide Deckungsvarianten sind auch für E-Autos interessant. Für neuwertige, teure Fahrzeuge ist die VK empfehlenswert. Für sie gibt es wie in der KH einen Schadenfreiheitsrabatt. Wenn du viele schadenfreie Jahre mitbringst, ist der Preisunterschied zwischen TK und VK also gar nicht so hoch.

Viele Versicherer, darunter AdmiralDirekt, erweitern die Kaskoversicherung für Elektroautos um Komponenten, die auf deren spezielle Risiken abzielen. Hier ein paar Beispiel für zusätzliche Einschlüsse, auf die du achten solltest:

  • Neu- oder Kaufpreisersatz ohne Abzug „neu für alt“ in den ersten zwei bis drei Jahren auch für den Akku
  • Mitversicherung loser Teile wie Kabel und Ladekarten gegen Diebstahl
  • Versicherungsschutz für die eigene Wallbox bei technischem Defekt
  • Mitversicherung von Folgeschäden durch Tierbiss (z. B. Marder) in ausreichender Höhe
  • Allgefahrenversicherung für den Akku (nur in Premium-Verträgen)

Diese Sonderbedingungen gibt es üblicherweise für reine E-Autos und auch für Plug-in-Hybride. Kriterium ist, ob das Auto ein E-Kennzeichen trägt oder tragen darf. Achtung – es kommt vor, dass Autos für ein E-Kennzeichen qualifiziert sind, aber trotzdem keines haben. Zum Beispiel, weil die gewünschte Buchstaben-Zahlen-Kombination zu lang ist für einen weiteren Buchstaben. Kläre dann mit deinem Versicherer, ob er die Vorteile trotzdem gewährt.

Und was kostet die erweiterte Deckung?

Die gute Nachricht: Häufig gewähren die Versicherungen für die erweiterte Deckung sogar noch einen Rabatt, statt Zuschlag zu berechnen. Unter Risikogesichtspunkten ist das nicht gerechtfertigt, aber er ist gut für die Nachhaltigkeitsbilanz. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite. Die Versicherungseinstufung richtet sich nach Typklassen. Ist der Schadenbedarf eines E-Autos höher als beim entsprechenden Verbrenner, macht sich das in einer höheren Einstufung bemerkbar. Derzeit gibt es in KH keinen Anhaltspunkt, dass E-Autos mehr oder teurere Schäden verursachen. Aber der Wert der Fahrzeuge ist hoch, und das wirkt sich in VK und TK aus.

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