Kaum ist aus den ersten Dates eine Beziehung geworden möchten Sie mehr Zeit mit ihm verbringen als ihm lieb ist? Sie zählen die Stunden bis zum nächsten Wiedersehen, er genießt die Zeit mit seinen Freunden? Sie möchten gern ausgiebig mit ihm in Phantasien über Familie, Kinder und Häuschen am Stadtrand schwelgen, er plant maximal den nächsten Trip durch die Szene mit Ihnen? Vorsicht! Bereits jetzt beginnt Ihre noch frische Beziehung, sich wieder aufzulösen.
- Gray, John (Autor)
- 320 Seiten - 05/01/1993 (Veröffentlichungsdatum) - Goldmann (Herausgeber)
Emotionale Nähe trotz räumlicher Distanz
Eine Beziehung mit jemandem zu haben, bedeutet Nähe. Die Nähe sollte jedoch in erster Linie emotionaler Natur sein und sich nicht über die räumliche Distanz definieren. Dass räumliche und emotionale Nähe nicht zwingend voneinander abhängen, zeigen die vielen funktionierenden Fernbeziehungen, die mittlerweile aufgrund der geforderten Flexibilität im Berufsleben immer häufiger werden. Diese Beziehungen haben auf Dauer nur Bestand, wenn Vertrauen und emotionale Nähe Vorrang vor dem ständigen Zusammensein haben. Feste Zeiten als Paar wechseln mit dem Alltag, in dem jeder Partner seinen eigenen Weg geht: mit eigenen Hobbys, eigenen Freunden, eigener Problembewältigung.
Auch wenn eine Fernbeziehung sicher nicht das ist, was Paare anstreben, sollten sich Partner in festen Beziehungen drei Punkte für das Funktionieren solcher Beziehungen immer vor Augen führen:
- Vertrauen
Das gegenseitige Vertrauen ist der wohl wichtigste Punkt in einer funktionierenden Beziehung. Ständige Kontrollen nerven nicht nur den Partner, sondern lösen auch bei Ihnen selbst Stress aus. - Freiheit
Mit dem Vertrauen steigt auch die Freiheit. Je sicherer Sie sich sind, dass Ihr Freund Ihnen treu ist, desto bereitwilliger lassen Sie ihn los. Gestehen Sie Ihrem Partner die Freiheiten zu, die auch Sie gern hätten. Und mal ehrlich – Sie möchten doch auch nicht von jedem Mann mehr, mit dem Sie drei Worte wechseln, oder? - Aktivität
Vor der neuen Beziehung hatten Sie ein eigenes Leben. Leben Sie es weiter! Verzichten Sie nicht auf Ihre Hobbys oder Freunde – aber verlangen Sie es auch nicht von ihm. Was in den ersten Wochen oder Monaten noch akzeptabel erscheint, wird auf Dauer Frust auslösen. Sie haben sich gegenseitig in den Menschen verliebt, der Sie vor Ihrer gemeinsamen Zeit waren. Bleiben Sie dieser Mensch!
Beziehungskiller Klammern
Voraussetzung für die drei Punkte ist ein gesundes Selbstwertgefühl. Nur wer seinen eigenen Wert kennt und schätzt, nicht von der Beurteilung anderer abhängig ist, kann diese Stärke auch nach außen zeigen. Definieren Sie Ihren Wert über das Lob von anderen, die Anzahl Ihrer Freunde oder die Anerkennung Ihrer Leistung, sind Sie emotional von anderen abhängig. Diese Abhängigkeit spüren Sie und werden daher versuchen, alles zu tun, um nicht enttäuscht zu werden: noch mehr Leistung, noch mehr Freunde, noch mehr Beachtung von Äußerlichkeiten. Der Teufelskreis schließt sich und Sie geraten immer mehr auf die Spirale der Minderwertigkeitsgefühle.
Gerade diese Minderwertigkeitsgefühle lösen das Klammern in einer Beziehung aus – einen der größten Beziehungskiller.
Wer klammert, schadet der Partnerschaft gleich auf zwei Arten. Zum einen wird der Partner durch das Klammern eingeengt. Seinen eigenen Bedürfnissen darf er nicht mehr oder nur unter Vorwürfen nachgehen. Eigene Unternehmungen sind tabu und damit häufig frühere Hobbys und Freunde. Ständige Nörgeleien, Vorwürfe und Kontrollen belasten die Beziehung. Zum anderen verliert der Klammernde zunehmend an Attraktivität für den Partner. Je mehr Sie klammern, desto schwächer erscheinen Sie Ihrem Partner. Er möchte aber eine starke Partnerin, mit der er gemeinsam durch das Leben geht und um die ihn seine Freunde beneiden. Das Bewusstsein, dass Sie von ihm abhängig sind – zumindest emotional – bereitet ihm Angst. Dieser Angst geht er aus dem Weg, sprich, er wird über kurz oder lang die Beziehung beenden.
Ursachenforschung für die Problemlösung
Versuchen Sie von Anfang an ein Klammern in der Beziehung zu vermeiden. Wenn Sie feststellen, dass Sie damit Problemen haben, gehen Sie diesen Problemen auf den Grund und finden Sie die Ursachen. Versuchen Sie nicht, ihn zu ändern, um die Probleme zu beseitigen, arbeiten Sie an sich! Prüfen Sie möglichst objektiv, was die Quelle der Probleme und Gründe fürs Klammern ist und entscheiden Sie, ob sich diese Punkte ändern lassen. Wenn ja, änderen Sie sie. Wenn nein, müssen Sie entscheiden, ob Sie sie so akzeptieren können, wie sie sind. Wenn nicht, ist Ihr Partner vielleicht doch nicht der richtige für Sie.
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