Ökologisches Gartenhaus: Darauf solltest Du achten

Dreihunderttausend Gartenhäuser werden Jahr für Jahr in Deutschland aufgebaut. Das klingt nach einem ziemlich großen ökologischen Fußabdruck, zumal viele der Neubauten lediglich Ersatz für Gartenhäuser sein dürften, die wegen mangelnder Pflege und Unterhaltung nicht zu retten waren. Wer Wert darauf legt, seinen Garten naturnah und umweltbewusst zu bewirtschaften, sollte auch bei der Nachhaltigkeit des Gartenhauses auf einige Dinge achten.

Holz – aber welches?

Blockhäuser aus Holz sind unter Gartenfreunden erste Wahl, wenn es um eine wetterfeste Wohlfühloase, einen zusätzlichen Hobbyraum oder einen Platz für das Homeoffice im Garten geht. Das nachwachsende Naturmaterial, das zudem CO2 langfristig bindet, ist eine gute Entscheidung. Es sollte aber aus europäischen Wäldern stammen, am besten aus einem zertifizierten Anbau. Das FSC-Siegel ist eine seriöse Entscheidungshilfe. Beliebt ist für den Gartenhausbau vor allem skandinavische Fichte, während die deutsche Kiefer oft zu viele Astlöcher aufweist.

Ein Erstanstrich und eine regelmäßige Pflege sind nötig, sonst ist das Gartenhaus in kurzer Zeit reif für den Müll. Anstriche auf Wasserbasis sind besser für Mensch und Umwelt. Ihr schlechter Ruf wegen zu geringer Schutzwirkung stammt aus der Vergangenheit – aktuelle Produkte sind nicht schlechter als solche mit mehr schädlichen Lösungsmitteln. Ganz ohne Lösungsmittel wird man aber nicht auskommen. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe zeigt die genaue Zusammensetzung. Man muss Gartenblockhäuser auch nicht jedes Jahr streichen. Deckende Holzschutzfarbe wird alle vier bis fünf Jahre neu aufgetragen, während Lasuren alle zwei Jahre aufzufrischen sind.

Kontrolliere dein Gartenhaus regelmäßig auf Dichtigkeit. Hochwertige Verstärkungen aus Metall an Fenstern und Türschwellen verhindern im Zusammenspiel mit Gummidichtungen das Eindringen von Witterungsniederschlägen. Wenn du beim Aufbau schon einen Dachüberstand einplanst, hast du einen zusätzlichen Schutz.

Ökologischer Betrieb

Denke bitte beim Einsatz von Heizenergie daran: Jeder konventionelle Energieträger verschlechtert die CO2-Bilanz. Das gilt auch für den beliebten Holzofen, denn beim Verbrennen wird aus dem Holz das gespeicherte CO2 freigesetzt. Ein Gartenhaus, das nur für die sommerliche Grillparty genutzt wird, braucht keine Heizung. Wer sein Homeoffice dort auch für den Winter einrichtet, muss von vornherein auf eine gute Dämmung achten, sonst verbraucht jede Heizung zu viel Energie. Zur Dämmung gehören auch Fenster mit Isolierverglasung – die werbewirksame Formulierung „Echtglas“ besagt leider nur, dass es sich um eine Einfachverglasung ohne isolierende Wirkung handelt. Zum Isolieren der Wände eignen sich Naturmaterialien wie Hanffaser oder Holzwolle. Hier gibt es weder schädliche Emissionen noch spätere Entsorgungsprobleme. Ein großer Vorteil der Kälteisolierung: Es bleibt im Sommer viel kühler.

Für eine Elektroheizung wird Solarstrom von einer kleinen Photovoltaikanlage vermutlich nicht reichen, aber Beleuchtung, Radio, Kühlschrank, der Laptop und vielleicht eine Teichpumpe werden ausreichend versorgt. Allerdings musst du dich entscheiden zwischen Sonnenkollektoren und einer ökologischen Dachbegrünung. Du solltest die Entscheidung vom erwarteten Stromverbrauch abhängig machen. Denn auch die Herstellung eines Solarmoduls verbraucht Ressourcen. Wenn du Regenwasser vom Dach des Gartenhauses in einer Regentonne sammelst, sparst du wertvolles Trinkwasser bei der Bewässerung deines Gartens. Die Regentonne kommt deutlich billiger als eine Zisterne. Sie lohnt sich nur, wenn du größere Wassermengen benötigst.

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