Die häusliche Betreuung eines an Demenz erkrankten Menschen stellt für pflegende Angehörige eine besondere Herausforderung dar, insbesondere dann, wenn es sich um ein Elternteil handelt. Trotzdem ist das Verbleiben in der gewohnten Umgebung meist einem Umzug in ein Pflegeheim vorzuziehen. Die gewohnten Räumlichkeiten und ein unveränderter Tagesablauf können Demenzkranken eine gewisse Sicherheit geben und so das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern.
- Zeller, Uli (Autor)
- 112 Seiten - 03/01/2019 (Veröffentlichungsdatum) - Verlag an der Ruhr (Herausgeber)
Allerdings sollten pflegende Angehörige nicht davor zurückscheuen, Hilfe zu suchen und anzunehmen, damit sie der Belastung gewachsen sind. So können beispielsweise die sogenannte 24-Stunden-Pflege durch rumänische, bulgarische oder polnische Pflegekräfte und eine spezielle Demenzberatung dazu beitragen, die anspruchsvolle Aufgabe besser zu bewältigen.
Hilfe im Alltag
Eine Demenzerkrankung ist nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Angehörigen mit großer Unsicherheit und psychischen Belastungen verbunden. Bereits die typische Vergesslichkeit kann im Alltag zu Problemen führen, und im weiteren Verlauf kann es für die Kinder oder Enkelkinder sehr verletzend sein, wenn der geliebte Mensch sie nicht mehr erkennt. Zudem geht häufig eine starke Persönlichkeitsveränderung mit der Erkrankung einher, so dass bis dato liebevolle Personen, die stets mit beiden Beinen im Leben gestanden hatten, aggressiv oder übermäßig ängstlich werden. Um mit diesen Veränderungen besser umgehen zu können, sollten sich pflegende Angehörige an eine spezielle Demenzberatung wenden. Dort können frühzeitig alle Fragen zu dem Krankheitsbild geklärt werden. Vielerorts werden auch Demenzpflegekurse angeboten, in denen vermittelt wird, wie sich bestimmte Situationen besser bewältigen lassen. Da viele Demenzkranke rund um die Uhr betreut werden müssen, kann es auch sinnvoll sein, zusätzlich eine 24-Stunden-Pflege durch polnische Pflegekräfte oder eine Betreuungskraft aus einem anderen osteuropäischen Land in Anspruch zu nehmen. Dadurch können die Angehörigen die notwendige Ruhe finden und auch weiterhin ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen.
Sicherheit im Haushalt
Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Betreuung von Demenzkranken ist die Vermeidung von Gefahren im Alltag. Glücklicherweise gibt es inzwischen zahlreiche technische Möglichkeiten, mögliche Gefahrenquellen abzusichern. So können beispielsweise Herde und andere Elektrogeräte mit Sicherheitsschaltern versehen werden, die für eine automatische Abschaltung sorgen. Auch Fenster und Türen können mit Sicherungen versehen werden, damit die demenzkranke Person nicht unbemerkt die Wohnung verlassen kann. Bewegungsmelder und ein in ein Armband integrierter GPS-Sender können für zusätzliche Sicherheit sorgen. Auf diese Weise können die Erkrankten immer noch den gewohnten Alltagstätigkeiten nachgehen, ohne dass sie sich selbst und andere in Gefahr bringen.
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