Heizen mit einer Infrarotheizung

In diesem Blogbeitrag geht es um die Infrarotheizung. Moment, wirst du jetzt vielleicht sagen, mitten im Sommer soll ich ans Heizen denken? Ja, das ist genau die richtige Jahreszeit. Denn für den Neubau oder Austausch einer Heizungsanlage braucht der Installateur schon ein bisschen Zeit. Und wer will schon ohne Heizung leben, wenn es draußen kalt ist?

Mit der Anschaffung einer Infrarotheizung kannst du dir aber Zeit lassen bis zum Herbst. Denn sie ist blitzschnell in Betrieb genommen. Die Heizelemente werden an Wänden oder Decken montiert, für die Verbindung mit dem Stromnetz reicht eine Steckdose. Meist wird sie in einzelnen Räumen zusätzlich zur konventionellen Heizung verwendet, um den Komfort zu verbessern, zum Beispiel im Bad, im Wohnzimmer oder Arbeitszimmer, um Stillsitzen im Homeoffice auch in der kalten Jahreszeit erträglich zu machen. Hier kannst Du Infrarotheizungen für alle Räume online kaufen. In gut gedämmten Neubauten ist eine Infrarotheizung auch als alleiniges Heizsystem möglich und wirtschaftlich.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Schauen wir uns zunächst einmal an, wie eine gewöhnliche Heizung (Konvektionsheizung) für Wärme sorgt: Durch die Heizkörper strömt heißes Wasser, das über die Oberfläche des Heizkörpers die Raumluft erwärmt. Heiße Luft steigt nach oben – deswegen schwebt der Heißluftballon – und sinkt mit dem Abkühlen wieder zu Boden. Die Luftzirkulation soll dafür sorgen, dass Menschen, die sich im Raum aufhalten, Wärme empfinden. Grundsätzlich funktioniert das, aber man muss Kompromisse eingehen. Du heizt nämlich jede Menge Luft, ohne dass du selbst direkte Wärme spürst. Es ist aber nicht nur der Energieverlust, der eine Konvektionsheizung problematisch macht. Vor allem Allergiker merken deutlich, wie die ständige Luftbewegung Staub aufwirbelt. Kurz zusammengefasst kann das Raumklima mit trockener, staubhaltiger Heizungsluft sehr unangenehm oder sogar gesundheitsgefährdend sein.

Eine Infrarotheizung erwärmt nicht die Luft, sondern produziert Strahlungswärme durch Wellenlängen im infraroten, also unsichtbaren Bereich. Infrarotheizungen nutzen besonders langwellige Strahlung (Infrarot C). Wie bei der Sonne wird nicht die Luft erwärmt, sondern die Oberfläche, auf die die Strahlung auftrifft – zum Beispiel Wände und Möbel, die die Wärme dann wieder in den Raum abgeben, aber auch deine Kleidung und deine Haut. Die Sonnenwärme spürst du viel intensiver als die warme Luft, die auch an einem schattigen Platz vorhanden ist. Man sollte kaum glauben, dass die Lufttemperatur in der Sonne und im Schatten grundsätzlich gleich hoch ist, so krass fühlt sich der Unterschied an. Dabei dringt die Wärmestrahlung bis unter die Haut vor – vielleicht kennst du das angenehme Gefühl von einer Infrarotlampe aus dem medizinischen Bereich. Zwar ist das Prinzip der Infrarotheizung dasselbe wie bei der Sonne, Sonnenbrand gibt es aber nicht. Dafür ist die Strahlung nicht stark genug.

Wie lange dauert es, bis meine Wohnung warm ist?

Gegenfrage: Wie schnell wird dir kalt, wenn sich im Freibad oder am Strand eine Wolke vor die Sonne schiebt? Das Vorhandensein bzw. Fehlen von Strahlungswärme ist sofort spürbar. Allerdings hängt die Wirkung einer Infrarotheizung stark vom Material des verwendeten Heizelements ab. Da gibt es sehr unterschiedliche und richtig pfiffige Lösungen, zum Beispiel eine Heizung als Wandbild, als Deckenleuchte oder als Badezimmerspiegel, der nie beschlägt. Den besten Wirkungsgrad haben eloxierte Metallplatten (pulverbeschichteter Stahl). Sie werden bis zu 100 °C heiß, man sollte sie also so anbringen, dass sie nicht versehentlich berührt werden können. Besonders schön sehen Oberflächen aus Naturstein aus. Wie bei alten Gemäuern dauert es lange, bis sich der Stein erwärmt. Dabei speichert er die Wärme und gibt sie erst allmählich in den Raum ab, heizt also lange nach.

Sind Heizungen, die mit Strom betrieben werden, nicht schädlich für das Klima?

Für klassische Elektroheizungen trifft das zu, nicht aber für die Infrarotheizung. Moderne Infrarotheizungen brauchen nur halb so viel Strom wie eine Konvektionsheizung mit elektrischer Energiequelle. Da in erster Linie nicht die Luft erwärmt wird, sondern Menschen und Gegenstände, reicht eine niedrigere Raumtemperatur. Der vom Thermometer angezeigte Wert ist irreführend, denn damit wird nur die Lufttemperatur gemessen. Die gefühlte Temperatur liegt zwei bis drei Grad höher. Eine Öl- oder Gasheizung verbrennt immer fossile Energieträger. Die Ökobilanz einer Infrarotheizung fällt noch besser aus, wenn der Strom aus regenerativen Quellen stammt. Vielleicht beziehst du „grünen Strom“ oder nutzt sogar eine eigene Photovoltaik-Anlage. Das senkt zugleich die Energiekosten. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, nimmt der Anteil von Ökostrom am deutschen Strommix immer weiter zu, und davon profitiert auch die Umweltbilanz einer Infrarotheizung.

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