Ein einfacher, klarer Kaffee ist für viele Menschen der perfekte Start in den Tag. Kaffee ist neben Tee das beliebteste Heißgetränk der Welt. Ein privates Kuchenessen oder eine Geschäftsbesprechung ohne Kaffee? Unvorstellbar! Die belebende Wirkung in Verbindung mit dem Aroma wird einhellig geschätzt. Die Geschmäcker gehen auseinander in der Frage, ob Kaffee auch ein wenig bitter sein darf (oder muss).
- Pichl, Veronika (Autor)
Glücklicherweise gibt es verschiedene Kaffeesorten und Zubereitungsformen, die vielen Ansprüchen gerecht werden. Dafür braucht es keine professionelle Ausstattung mit einem teuren, wartungsintensiven Vollautomaten. Für den Hausgebrauch liefert eine Kapselmaschine sehr gute Qualität, auch bei den Kaffeespezialitäten.
Der kräftige Muntermacher
Wer einen Energieschub braucht oder nach einer üppigen Mahlzeit die Verdauung unterstützen will, greift zum Espresso. Das Getränk stammt aus Mailand und heißt in seinem Heimatland einfach Caffè. Wundere dich also nicht, wenn du beim Italiener einen Espresso bestellst und der Kellner antwortet: „Si, un caffè.“ Der doppelte oder dreifache Espresso heiß korrekt caffè doppio bzw. tripplo. Das stark geröstete Kaffeemehl für Espresso enthält weniger Koffein als das für Filterkaffee. Da für die Zubereitung aber auch weniger Wasser verwendet wird, ist die Konzentration des Koffeins höher. Dennoch konsumierst du mit einer Tasse Filterkaffee mehr Koffein als mit einem Espresso. Was die Stärke des Kaffees angeht, gibt es einige Variationen des klassischen Espresso:
- Der Caffè ristretto (italienisch für eingeschränkt) wird bei gleicher Menge Kaffeemehl mit nur etwa 15 bis 20 Millilitern Wasser aufgebrüht. Bei einem normalen Espresso sind es 25 Milliliter.
- Beim Caffè lungo (lang) wird die doppelte Wassermenge verwendet – Italiener trinken diese Spezialität zum Frühstück und am Vormittag.
- Ein Caffè americano funktioniert ähnlich wie der Lungo. Das zusätzliche Wasser wird aber erst nach dem Brühen hinzugefügt, üblicherweise im Mischungsverhältnis 1:3. Der Name stammt aus dem zweiten Weltkrieg: Den alliierten Soldaten war der italienische Caffè zu stark, sie verdünnten ihn mit kochendem Wasser.
Espresso wird mit einem Glas kalten Wassers serviert. Das hat aber nichts zu tun mit dem Irrglauben, Kaffee würde dem Körper Wasser entziehen. Das Wasser solltest du vor dem Espresso trinken, um anderen Geschmack zu neutralisieren und mit angefeuchteter Kehle das ganze Aroma genießen zu können.
Kaffeeverführer mit Milch
Nach dem Essen noch einen Latte Macchiato bestellen? Das geht gar nicht. Denn damit signalisierst du dem Gastgeber, du seist nicht satt geworden. Kaffeegetränke mit Milch sind eher etwas, das du solo oder mit Gebäck trinkst.
- Milchkaffee ist in vielen Ländern bekannt, zum Beispiel in Italien als Caffè latte. Die Rezepturen können aber unterschiedlich sein. Bei uns versteht man unter Milchkaffee ein Getränk, das je zur Hälfte aus Filterkaffee und Milch besteht. In Italien verwendet man Espresso. Wer in Frankreich einen Café au lait bestellt, bekommt einen Cappuccino mit wenig Milchschaum.
- Der Cappuccino stammt weder aus Frankreich noch aus Italien, sondern aus Österreich und heißt dort einfach Kapuziner. Die Legende sagt, dass die durch ihre Kapuzen (cappuccio) bekannten Kapuzinermönche als erste auf die Idee kamen, ihren Kaffee mit aufgeschlagener Milch zu verfeinern. Mischt man Espresso mit Schlagsahne, erinnert außerdem die hellbraune Farbe an die Ordenskleidung der Klosterbrüder.
- Latte macchiato bedeutet wörtlich übersetzt befleckte Milch. Die Kombination aus heißer Milch, Espresso und Milchschaum war ursprünglich als Kindergetränk gedacht, weil es viel Milch und wenig Koffein enthält. Der Unterschied zu anderen Kaffeespezialitäten mit Milch besteht darin, dass die drei Schichten getrennt bleiben. In Italien wird Latte macchiato deshalb mit einem Strohhalm serviert – so kannst du die Schichten ganz nach Wunsch ansteuern. In Deutschland gibt es meist einen langen Löffel dazu. Ob du ihn zum Vermischen oder nur für den Milchschaum nutzt, bleibt dir überlassen.
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